St. Hedwig

Fenster St. Bonifatius


Film anzeigen Gedenktag 5. Juni 

Attribute: Eiche und Axt, Fuchs, Rabe, Peitsche, Schwert

 

Patron von England und Thüringen; der Bierbrauer, Feilenmacher und Schneider; der Bistümer Fulda, Erfurt und Groningen in den Niederlanden;

 Fensterbeschreibung :

St. Bonifatius, ockerfarben gewandet. In der rechten Hand trägt er als Attribut das Missionskreuz und in der linken ein auf­geschlagenes Buch, in dem die Worte EVANGELIUM JESU CHRISTI zu lesen sind. Er ist wie Johannes mit vollem Haar und Kinnbart dargestellt.Besonders betont wird dieses Fenster durch den linken blauen Streifen. Dieser beginnt am Fuß­boden mit einem vollen Dunkelblau deren Intensität bis zur Decke etwas schwächer wird. Dieser Balken symbolisiert die Mariensäule.
Aus dem Leben:

Wynfreth = Bonifatius,  war Sohn einer vornehmen Familie, er wurde in einem Kloster in Exeter ausgebildet, kam dann nach Nhutscelle, dem heutigen Nursling, wo er das Gelübde als Mönch der Bene­diktiner ablegte. Mit 30 Jahren wurde Wynfreth Priester und zunächst Lehrer für Grammatik und Dichtung; er verfasste Bibel-auslegungen, die erste englische Grammatik der lateinischen Sprache und viele Gedichte. Die englische Kirche war an Rom orientiert, die iroschottische Kirche achtete eher auf Unabhängigkeit und Eigenständigkeit; diese Bindung an Rom, dazu strenge Mönchs­zucht und tiefe Bibel-frömmigkeit formten Wynfreth. 716 begann er eine Missi­onstätigkeit unter den Friesen, kehrte aber bald schon erfolglos in sein Kloster zurück, "denn die trockenen Gefilde waren noch nicht vom himmlischen Tau er­frischt", wie sein Biograph nach 1. Mose 2, 5 urteilt. 717 sollte er mit der Leitung seines Klosters betraut werden, was er aber ablehnte. Bischof Willibrod schickte Wynfreth dann 718 von Utrecht aus nach Rom, wo er von Papst Gre­gor II. beauftragt wurde, als Heiden­apostel den deutschen Völkern das Evangelium zu verkün­den; der Tag der Weihe war der 15. Mai, Wynfreth erhielt den Namen des Heiligen des Vortages, Bonifatius. Er reiste dann zunächst zusammen mit Willibrord durch Friesland und Thü­ringen. Von Willibrord lernte er vor allem die Einbeziehung des politischen Umfeldes in seine Planun­gen, aber auch die Verankerung seiner Arbeit in Rom.

Ab 721 begann Bonifatius seine Mission auch in Hessen und Thüringen. 722 rief ihn der Papst nach Rom, weihte ihn zum Missionsbischof, beauftragte ihn, die Kirche in Germanien zu ordnen und insbesondere die arianischen und iroschottischen Gemeinden in die römische Kirche einzugliedern, und stattete ihn mit Empfehlungsschreiben an Karl Martell, den fränkischen Hausmeier Austrasiens, sowie an alle Fürsten und Bischöfe aus. Nachdem Bonifatius im folgenden Jahr nach Hessen zu-rückkehrte, zerstörte er heidnische Heiligtümer und gründete zahlreiche Kirchen und Klöster. Verbreitet ist die Erzählung, wie Bonifatius in Geismar in Hessen die dem germanischen Kriegsgott Thor geweihte Eiche fällte und mit dem sich in vier gleich große Teile spaltenden Holz eine dem Petrus geweihte Kapelle baute, aus der das Kloster Fritzlar wurde. In Hessen legte er das organisatorische Fundament für die ganze deutsche Kirche. Als Anerken­nung für seine Dienste ernannte Papst Georg III ihn 732 zum Erzbischof und päpstlichen Vikar des Ostteiles des Frankenreiches und erteilte ihm die Erlaubnis, Bischofssitze einzurichten.
737 und 738 begann Bonifatius seine Missionstätigkeit auch in Bayern und Sachsen, unter anderen gründete er die Bistümer Passau, Regensburg, Freising, Würzburg und Erfurt. Durch seine Ver-bindungen, einerseits nach Rom, andererseits zu den Karolingern, gehört er zu jenen, die mithalfen, das Papsttum aus seinen byzantinischen Bindungen zu lösen und enger in die Entwicklung in Mittel-europa einzubinden. Während seines dritten Aufenthaltes in Rom wurde er 738 zum päpstlichen Legaten für das Frankenreich ernannt. 744 gründete er sein Lieblingskloster Fulda, 747 wurde er Erzbischof von Mainz.
Lebensbeschreibungen berichten von Bonifatius' Beziehungen zu Karl Martell, Karlmann und Pippin dem Kleinen, der ab 751 König war. Er habe "gelehrte Medizinmeister aus Hibernia (Spanien)" für das von Krankheiten geplagte Volk um sich versammelt. Als seine besonde­ren Mitarbeiter werden Willibad, Sturmius, Lullus, Wigbert und Gregor genannt, die er mit Geneh­migung durch Pippin als Bischöfe in Eichstätt, Fulda, Hersfeld, Fritzlar und Utrecht einsetzte. Mit ihnen bewirkte er die kirchliche Organisation, auf der Karl der Große dann die staatliche aufbauen konnte. Dazu kamen Walburga und Wunibald.
Am Ende seines Lebens machte Bonifa­tius sich 753 noch einmal mit einigen Gefährten, darunter Adalar, Eoban, Hildebrand und  Ferdinand, zur Friesenmission auf. Als er bei Dokkum in Westfriesland am Pfingstfest 754 ein Tauffest abhalten wollte, überfielen ihn die an ihrem alten Glauben festhaltenden Stämme und erschlugen ihn samt seinen Begleitern und über 50 weiteren Gefährten. Seine Leiche, zunächst nach Mainz gebracht, wurde von Lullus, dem Wunsch des Toten entsprechend, nach Fulda übertragen, die Grabstätte wurde zu einem berühmten Wallfahrtsort.