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Die Glocken von St. Joseph


Durch die Nähe zur Eisenbahn ist die Kirche St. Joseph wohl eine markante Landmarke für jeden Reisenden geworden. Der Turm ist nebst den ebenfalls erhaltenen Seitenkapellen das einzige Überbleibsel der im Jugendstil erbauten und 1908 geweihten Kirche.

Glocke 1: Petrus: cis'+2
1928/1929,
1494 kg, 1574 mm
Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation (BVG), Bochum

Glocke 2: Christus, e' +1
1928, ~1080 kg, 1387 mm
Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation (BVG), Bochum

Glocke 3: Maria, fis'+8
1923, ~850 kg, 1170 mm
Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation (BVG), Bochum

Glocke 4: Joseph, a'+2
1922/1923, ~460 kg, 1016 mm
Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation (BVG), Bochum

Am 30. September 1944, während der großen Bombardierung Bielefelds, wurde St. Joseph fast vollständig zerstört. Der Turm brannte zwar aus, blieb jedoch stehen. Aus diesem Grund steht auf dem Grundstein noch heute der Spruch „Stat crux, dum volvitur terra“ (Das Kreuz steht fest, während die Welt sich dreht) [0:37]. Dieser wurde bei einer Renovierung und Neugestaltung des Innenraums um das Jahr 2000 auch als Leitspruch gewählt.

Nach dem Krieg dauerte es ca. 10 Jahre, bis die Kirche nach entsprechendem Zeitgeschmack wieder neu aufgebaut war. Ab Weihnachten 1912 erklangen drei Bronzeglocken, gegossen von Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher, aus dem Kirchturm. Aufgrund des geringen Alters mussten diese bereits 1917 zu Kriegszwecken eingeschmolzen werden.

In den 1920er Jahren kamen dann in mehreren Etappen die heutigen Stahlglocken in den Turm. Sie erklingen im verzogenen Idealquartett, Glocke 3 steht im Vergleich zu den anderen drei Glocken zu hoch. Glücklicherweise musste das Geläut aufgrund des Materials im zweiten Weltkrieg nicht abgegeben werden und überstand zusätzlich noch die Feuersbrunst bei der Zerstörung der Kirche.

So kann es die nächsten Jahre das 100-jährige Bestehen feiern, Glocke 4 sogar schon dieses Jahr.


[Quelle: Luca Gans]