Die drei Altarfenster auf der Nordseite hatten nur drei Felder übereinander. Das Motiv befand sich auch hier in dem oberen Feld, dem mit der Rundung:
4. Sakrament der Buße
5. Krankensalbung
6. Sakrament der Ehe
Über zwei gekreuzten Schlüsseln hängt eine Stola. Über den Schlüs-seln ist das Kreuz und unter ihnen der Kelch zu sehen. Die Symbolik des Doppelschlüssels bezieht sich auf die Tatsache, dass er sowohl öffnet wie schließt, die Stola meint die Gegenwart des Pries-ters, Kreuz und Kelch deuten auf das Altarsakrament. Daraus entstehen die drei Stufen der Buße: contritio (Zerknirschung), confessio (Bekenntnis, Beichte) und satisfactio (Genugtuung).
Der Mensch ist nicht nur gut. Er macht Fehler und verfehlt sich.
Er wird schuldig und bleibt viel schuldig.
Er sündigt und sondert sich ab vom Fluss des Lebens.
Unterschiedlich sind die Begabungen und Stärken der Menschen, unterschiedlich auch die Lebensbedingungen und Belastungen, denen sie ausgesetzt sind. Ihnen entsprechend ist auch die jeweilige Verantwortung und das Versagen des Einzelnen.
Das Sakrament der Beichte möchte den Menschen in solch schwierigen Situationen helfen. Und zwar indem es einlädt
- das Gewissen und die Urteilsfähigkeit zu sensibilisieren
- die Fähigkeit zur Selbstkritik, zu Trauer und Reue nicht zu verlieren
- einen Raum des Aussprechens und des Erzählens zu haben
- Worte der Lossprechung, der Verzeihung und der Versöhnung zu hören
- kleine Schritte der Veränderung zu versuchen.
Das Sakrament der Buße, die Beichte, ist in einer Umbruchsituation. Die Suche nach einer lebensbezogenen Form ist bei dem einzelnen Christen und in der Gemeinschaft der Kirche sehr lebendig.