Ab 1975 ging Pater Klaus Velsinger nach Brasilien, wo er vor allem in den Armenvierteln von Sao Paulo lebte und gearbeitet hat. Hier engagieren sich die Spiritaner für Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben müssen und für die sich sonst niemand einsetzen will. Dies zutun, war sowohl durch konkrete und praktische Hilfen für Not leidende Menschen wie auch durch gezielte Bewusstseinsbildung, damit Menschen auf die Änderung ungerechter gesellschaftlicher Strukturen hinwirken.
In der Dankmesse zum 40-jährigen Priesterjubiläum sagte Pater Konrad Breidenbach,CSSp: „Wer sich wie Pater Velsinger von Gott berufen und senden lässt, wird zu keinem bequemen Leben eingeladen. Das ist keine Berufung zur Würde, zum Thronen und Residieren oder zum Hofhalten. Er hat es gut zu spüren bekommen, was es heißt, zu den Ärmsten der Armen zu gehen,i n den Niederungen der Favelas von Sao Paulo in Brasilien. Vom hl. Geist geleitet, oft wohl auch getragen, haben beide in ihren Aufgabenbereichen härteste Knochenarbeit geleistet, um den Menschen Heil zu bringen.
Lieber Klaus Velsinger, in den Ordensregel steht: „Wir gehen bevorzugt – zu denen, die noch nicht oder kaum die Botschaft des Evangeliums gehört haben, – zu denen, die als einzelne oder als Gesamtheit unterdrückt und am meisten benachteiligt sind, – dorthin, wo die Kirche nur schwer Arbeiter findet.“ Die Arbeitsfelder entsprachen und entsprechen l in Brasilien nur allzu deutlich dieser Vorstellung. Aber die unvorstellbare Not der Menschen, die auf euch zukamen, hat dich nie entmutigt, sondern vielmehr beflügelt, mit diesen Menschen auszuhalten und ihnen zu helfen.“
Hierin hast du gerade als Spiritaner enorm in die Pflicht nehmen lassen, getreu der Ordensregel, wo es heißt: „Als wesentlichen Teil unserer Sendung zur Evangelisation betrachten wir – die ganzheitliche Befreiung des Menschen, – den Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden – und die Mitarbeit an der Entwicklung. Darum müssen wir uns zu Anwälten, zu Stützen und zu Verteidigern der Schwachen und Kleinen gegen all ihre Unterdrücker machen.“ Auf der Grundlage des Evangeliums habt ihr vielen, vielen Menschen bei eurer Arbeit gezeigt, dass sie überhaupt einen Wert haben, dass sie ihre Situation reflektieren lernen, dass sie allmählich die gute Nachricht begreifen, und im Sinne Jesu Entlassung aus Gefangenschaft, Augenlicht und Freiheit erleben dürfen (in Anlehnung an Jes 42, 6-9). Ihr habt viele Menschen geheilt. Pater Konrad Breidenbach,CSSp